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Zweite Chance für Aman: Wie PM und World Vision Mangelernährung im indischen Bundi bekämpfen

Published: 13/11/2020

Am 5. September ist der internationale Tag der Wohltätigkeit. Doch bei PM-International ist jeder Tag eine neue Chance, um Hilfe und Freude zu Kindern in der ganzen Welt zu bringen. Unter anderem ins westindische Bundi, wo 800 Patenkinder von PM leben.

Dank eurer großzügigen Unterstützung konnten wir Anfang 2019 gemeinsam mit unserer langjährigen Partnerorganisation World Vision unser eigenes Area Program (AP) in Bundi starten. Diese langfristig ausgelegten regionalen Entwicklungsprojekte mit einer Laufzeit von ca. 15 Jahren werden im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe gemeinsam mit den Menschen vor Ort geplant und umgesetzt. So unterstützen wir nicht nur unsere Patenkinder, sondern alle direkten und indirekten Begünstigten in der Region. Im AP Bundi sind das mehr als 50.000 Menschen.

Wenn es am nötigsten fehlt

Es gibt viel zu tun: Der Bundesstaat Rajasthan, in dem Bundi liegt, landete kürzlich auf dem sechstletzten Platz im „Child Well-being Index“ von World Vision India. Dieser vergleicht die Lebenssituation von Kindern im ganzen Land. Die größten Herausforderungen sind Gesundheit, Ernährung und der Zugang zu sauberem Trinkwasser. 80% der Kinder in Bundi sind von Mangelernährung betroffen – die Hauptursache für die Kindersterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren. Unterernährte Kinder sind anfälliger für Infektionen und erholen sich langsamer von Krankheiten. Außerdem mangelt es an Bildungs- und Einkommensmöglichkeiten, um eine bessere Zukunft für die Kinder zu Ort zu schaffen.

Suman (rechts), eine freiwillige Gesundheitshelferin von World Vision, prüft Amans Oberarmumfang gemeinsam mit seiner Mutter und Schwester.

Suman (rechts), eine freiwillige Gesundheitshelferin von World Vision, prüft Amans Oberarmumfang gemeinsam mit seiner Mutter und Schwester.

Amans Geschichte

Eines unserer 800 Patenkinder in Bundi ist der vierjährige Aman. Er lebt gemeinsam mit seinen Eltern und zwei älteren Schwestern in einem Dorf in der Region. Aman war schon immer zierlich, doch zeitweise wog er nicht einmal mehr 10 kg und nahm immer weiter ab. Er konnte nicht mehr alleine aufrecht sitzen und hatte seinen Appetit komplett verloren – Aman wollte noch nicht einmal mehr Kekse essen. Für seine Mutter Deep Kawar war die Situation schrecklich: Zu wissen, dass es ihrem Sohn sehr schlecht ging, aber nicht, was ihm genau fehlte oder wie sie ihm helfen konnte.

Zum Glück war Deep Kawar nicht allein. Suman, eine freiwillige Gesundheitshelferin von World Vision, half ihr dabei, Aman zu einer Untersuchung in eine auf Mangelernährung spezialisierte Einrichtung im Krankenhaus von Bundi zu bringen. Dort erfuhr Deep Kawar, dass ihr Sohn nicht etwa an einer Krankheit litt, sondern ernsthaft unterernährt war. Aman wurde sofort ins Krankenhaus eingewiesen und behandelt. Die Ärzte hatten große Schwierigkeiten, ihm eine Spritze zu geben, da fast kein Muskel mehr vorhanden war.

Auf einem World Vision Koch- und Gesundheitskurs für Mütter.

Auf einem World Vision Koch- und Gesundheitskurs für Mütter.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus unterstützte World Vision Aman gleich dreifach: Für weitere sechs Monate wurde er mit einer monatlichen Ration Getreide versorgt. Dank World Vision erhielt Aman außerdem einen Platz und eine gesunde Mahlzeit pro Tag in einer Betreuungseinrichtung für kleine Kinder vor Ort. Zusätzlich nahm seine Mutter an einem von World Vision durchgeführten zwölftägigen Gesundheits- und Kochkurs in ihrem Dorf teil. Hier lernen Mütter mehr über Hygiene und wie sie Mahlzeiten aus lokal angebauten Zutaten kochen können, die normalerweise weggeworfen werden. Wusstest du, dass man ein nahrhafte Mahlzeit aus Rettichblättern zubereiten kann? Die meisten Bewohner von Amans Dorf arbeiten als Tagelöhner auf den umliegenden Feldern und können es sich kaum leisten, öfter als dreimal pro Woche Gemüse zu essen. Dieses Wissen ist unbezahlbar und hilft ihnen, ihre Kinder mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen.

2017 besuchte PM-International Charity-Botschafterin Vicki Sorg die Patenkinder in Bundi.

2017 besuchte PM-International Charity-Botschafterin Vicki Sorg die Patenkinder in Bundi.

Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Dank dieser Unterstützung geht es Aman wieder viel besser. Die sorgfältige Nachsorge und Kontrolle durch die Gesundheitshelfer von World Vision zeigt, dass er beständig und ohne Rückfall an Gewicht zugenommen hat. Heute ist Aman wieder kräftig genug, um mit seinen Freunden und Schwestern zu spielen und an den Aktivitäten in der Kinderbetreuung teilzunehmen.

Seine Geschichte zeigt auch, wie wertvoll der Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ von World Vision ist: Indem sie ganze Dorfgemeinschaften durchgehend mit einbeziehen und gute Ernährungsweisen weitergeben, bekämpfen World Vision und seine Gesundheitshelfer Mangelernährung nicht nur akut, sondern schaffen auch eine nachhaltige Verbesserung für die Zukunft. Wer weiß, vielleicht wird auch Aman eines Tages Kurse für junge Mütter geben und selbst dabei helfen, die Lebensbedingungen in seinem Dorf weiter zu verbessern.

Es gibt noch viel zu tun, aber wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir eine bessere Zukunft für Kinder wie Aman schaffen. Wir sind schon auf einem guten Weg: Unser nächstes Ziel ist es, 500 weitere Patenkinder in einem AP in Peru zu übernehmen, sobald PM die Umsatzmilliarde erreicht. Je mehr wir wachsen, desto mehr können wir weltweit helfen. Packen wir es an!